An ein paar Beispielen wird es am leichtesten deutlich. Ein Junge spielt Fußball. Zweimal die Woche geht er zum Training. Am Wochenende gibt es Punktespiele in der Region. Ein Mädchen spielt Geige. Jeden Nachmittag verbringt sie eine Stunde mit den immer gleichen Fingerübungen. Von Woche zu Woche klingt ihr Spiel besser.
Ein Paar hat eben gerade geheiratet. Sie haben jetzt eine gemeinsame Wohnung.
Das Zusammenwohnen ist ungewohnt und nicht immer so einfach. Er ist sehr ordentlich und sie will ständig über alles reden. Und außerdem kam vor vier Wochen Nachwuchs. So ein kleines Kind baden und wickeln ist anfangs gar nicht so einfach...
All diesen Menschen ist eines gemeinsam:
Sie alle üben etwas: Fußball, Geige, das Zusammenleben oder den Umgang mit einem Neugeborenen.
Wer etwas können will, muss üben. Und es braucht Zeit, bis die Übung Erfolg hat. Und wenn man es dann kann, also z. B. den Ball richtig schießen, die Finger beherrschen das schwierige Musikstück – aufhören darf man auf keinen Fall. Man muss in der Übung bleiben. Sonst geht das Erreichte schnell wieder verloren.
Was in vielen Lebensbereichen so selbstverständlich ist, gilt ganz ähnlich auch für den Glauben.
Auch der Glaube will gelernt und eingeübt werden.
Der Glaube ist kein punktuelles Erlebnis, sondern ein Weg der Einübung in eine bestimmte Lebenshaltung. Martin Luther formuliert das so:
„Das christliche Leben ist nicht ein Frommsein, sondern ein Frommwerden, nicht Sein, sondern Werden, nicht Ruhe sondern Übung.
Wir sind es noch nicht, wir werden es aber. Es ist ein Weg!“
Konkret:
Zu so einem Übungsweg laden wir Sie ein.
Er geht vier Wochen lang und wir werden jeder für sich und als Gruppe gemeinsam unterwegs sein.
Konkret heißt das:
Jeder Teilnehmer erhält ein Heft. Dort gibt es für jeden Tag eine Doppelseite mit einem kleinen Text und einer Besinnungsübung. Sie nehmen sich dafür jeden Tag 25 Minuten Zeit.
Der Sonntag ist frei oder dient dem Rückblick auf das, was Sie in der vergangenen Woche erlebt haben.
Dann gibt es ein wöchentliches Gruppentreffen. Wir tauschen uns über unsere Erfahrungen aus und bestärken uns gegenseitig. Diese Gemeinschaft hilft sehr, am Ball dran zu bleiben, Denn es ist gar nicht einfach, sich im Alltag dafür diese Zeit zu nehmen. Aber das Scheitern der Andern oder ihre positiven Erlebnisse sind für alle sehr motivierend.
Klassische Exerzitien
Bei klassischen „Exerzitien“ geht man für eine ganze Woche weg von zu Hause in ein Gästehaus oder Kloster. Durchgängiges Schweigen, Freiheit von allen täglichen Pflichten und der Abstand zu den Menschen ermöglicht, sich voll und ganz auf sich selber und seinen Weg mit Gott zu konzentrieren.
So eine radikale Auszeit ist den wenigsten Menschen aus vielerlei Gründen nicht möglich.
Deshalb gibt es als Alternative die „Exerzitien im Alltag“
Was erwartet die Teilnehmer? Was wird konkret getan?
Im Zeitraum von vier Wochen nehmen Sie sich jeden Tag 25 Minuten Zeit für Stille und Besinnung.
Jeder Teilnehmer erhält ein Heft. Dort gibt es für jeden Tag eine Doppelseite mit einem kleinen Text und einer Besinnungsübung. Der Sonntag ist frei oder dient dem Rückblick auf das, was Sie in der vergangenen Woche erlebt haben.
Dann gibt es ein wöchentliches Gruppentreffen. Wir tauschen uns über unsere Erfahrungen aus und bestärken uns gegenseitig. Diese Gemeinschaft hilft, am Ball zu bleiben, Denn es ist gar nicht so einfach, sich im Alltag regelmäßig Zeit für Besinnung zu nehmen. Aber das Scheitern der Andern oder ihre positiven Erlebnisse sind für alle sehr motivierend.
Was bringt es den Teilnehmern?
1. Zeit haben für Beziehung
So wie Freundschaften lebendig bleiben, wenn wir regelmäßig im Kontakt sind,
so braucht auch unsere Beziehung zu uns selbst und zu Gott eine regelmäßige Kontaktpflege.
Die Beziehung zu mir selber und zu Gott sind eng miteinander verknüpft. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass die Beziehung zu Gott ein Teil ihres Daseins ist.
Viele pflegen auch nicht den Kontakt zu sich selbst. In gewisser Weise funktioniert so ein Leben auch ganz gut. Aber es schreitet m. M. n. nicht die Tiefe und Weite unseres Lebens aus. Es lebt weniger als möglich wäre.
2. Zur Ruhe kommen, „runterfahren“
3. Zeit um über Dinge nachzudenken, die sonst zu kurz kommen
4. Neue Gedankenanstöße, Anregungen, Impulse
5. Überraschende Erlebnisse und Berührungen mit Gott
Nachhaltige Wirkung
Vier Wochen sind keine kurze Zeit.
Es ist intensiv.
Durch die Wiederholung vertieft sich manches viel stärker.
Natürlich gibt es in diesen vier Wochen auch Zeiten, in denen wir keine Zeit haben, es vergessen oder wir nur Trockenheit in der Stille erleben. Aber die Zeit ist eben lang genug, um wieder auf den Zug aufzuspringen und in den Prozess zurückfinden zu können.
Für wen ist so ein Kurs geeignet?
Es gibt viele Wege, um in Kontakt mit Gott zu sein.
Die Exerzitien im Alltag sind nur eine Methode unter vielen. Wer allerdings neugierig ist und es mal ausprobieren möchte,
für den ist dieser Kurs eine Bereicherung.
Es braucht vor allem zwei Dinge:
1. Bereit sein, regelmäßig die Stille zu praktizieren.
2. Offen sein für das, was auf diesem Weg passieren wird. (Wer zu starre Erwartungen hat, wird enttäuscht werden.)